22.7.08
Nordkapp Mitternachtssonne und Vollmond
Ein Tunnel, der ueber 7 km in 200 m Tiefe unter dem Fjord verlaeuft und am Ende kontinuerlich ueber etwa 2,5 km mit 10% Steigung wieder ans Tageslicht fuehrt, hatte mir schon den ganzen Tag Kopfzerbrechen bereitet und ich hab dann auch ein wenig Bob Marley auf meine Ohren legen muessen, um die Nerven waehrend der Durchfahrt zu bewahren. Danach lag alles im Nebel - zwei 6 bis 8 km lange relativ steile Anstiege auf die letzten 30 km und das ohne jede Sicht und ohne zu wissen, wie lange das noch geht. Und natuerlich - Regen und starker Gegenwind und warm war es auch nicht. Auf einem Parkplatz hab ich noch 3 Radfahrer getroffen, so dass wir die letzten Strapazen schliesslich gemeinsam gemeistert haben ...
Dann war ich am Nordkapp mit etwa 20 bis max. 50 m Sicht und sah, dass ich nichts sah...
Also - beschloss ich, solange zu bleiben, bis ich es gesehen hab und schon am naechsten Tag gingen alle Vorhaenge auf:
und es gab eine Mitternachtssonne mit gegenuerberliegendem Vollmond und ueber 20 Grad Waerme und somit alles, was man sich hier ertraeumen kann. Es war wunderbar.
Ich bin 2 Tage geblieben, hab viele Radfahrer getroffen und mit tausenden von Campmobilisten die unvergesslichen Eindruecke geteilt. Dann ging es zurueck - erneut bei Gegenwind (also seltenem Suedwind), der schliesslich dafuer sorgte, dass man von der Insel auch noch was sehen konnte.
Inzwischen bin ich in Hammerfest und werde noch bis morgen bleiben. Dann geht`s in Richtung Sueden - voraussichtlich durch Finnland. Ich will aber heute noch ein bisschen Kraefte tanken und noch ein paar Rentiere beobachten ...
Liebe Gruesse aus dem hohen Norden an Euch alle, die ihr nach wie vor geduldig meinen Weg verfolgt ...
Jo
19.7.08
Gastbeitrag von Willfried: Johanna`s Ankunft am Nordkap
15.7.08
Gastbeitrag von Willfried: Sami-Festival Riddu-Riddu
Ein kleines und beschauliches aber internationales Indigenen-Festival, bei dem wir viel über die Lebens-Situation der verschiedenen Samischen Gruppen Norwegens und in anderen skandinavischen Länden erfahren konnten. Und zwar in vielen persönlichen Gesprächen, statt auf Vorträgen, gemütlich im "Lavu" dem typischen Rundzelt der Samen und auf kuscheligen Rentierfellen, die auf belaubten Ästen gelegt waren.
Auch andere indigene Völker, z.B. aus Thailand erhielten hier die Möglichkeit ihre Kultur und gesellschaftlichen Probleme vorzustellen.
Tagsüber, die Konzerte fanden am Abend statt, wurden Joik-Kurse in den Lavus angboten. Das Joiken, von den christlichen Missionaren den Samen als Sünde verboten, ist ein spiritueller Gesang. Ein Joik wird immer einer spezifischen Person zugeordnet, so dass man sich dieser Person, ob lebend oder gestorben, singend nähern kann.
Nachfolgender Link verweist auf den Blog des Bibliotheksbusses am Rande des Festivals,
zu dem wir nicht nur zum Kaffe und Tee gekommen waren. Hier konnte man seine Handys laden, im Internet surfen und sich mit den sehr netten Bibliothekarinnen unterhalten.
http://riddubibliotekarene.blogspot.com/
Angelique Kidjo aus Burkina Faso war DAS internationale Highlight des Festivals
In einem Lavu an der Straße vor dem Festival kochten zwei samische Frauen eine traditionelle Suppe aus Rentierfleisch. Diese wurde dann immer mittags auf dem Festival angeboten.
Hier einige fotografische Eindrücke von den Konzerten. Einige Samen waren dort in ihren traditionellen Gewändern. Ob afrikanische Musik, Rap - frech gemixt mit Samisch und norwegisch - oder Hardrock, alles tanzte und feierte die Begegnung intenationaler musikalischer Kulturen über musikalische und nationale Grenzen hinaus.
Ich musste dann am Sonntag mit dem Bus nach Narvik und von dort mit dem Flieger wieder nach Old Germoney zurück.
Richtung Nordkapp ...
... und dem Fahrrad manche Pause laesst bei den Transfers ueber die Fjorde:
Aber ob auf "Schafsjagd" ...